Gerettete Zeugen ländlicher Baukultur: Erlebnisregion Stausee Hohenfelden
Das Weimarer Land ist weit mehr als der hübsche Rahmen für die Goethestadt: Das erleben Besucher, die sich auf eine Entdeckungstour durch seine Geschichte einlassen. Einen Einstieg bietet das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden. Hier laden 35 historische Gebäude aus verschiedenen Regionen Thüringens zur Zeitreise durch vier Jahrhunderte ein. Die Exponate sind einmalige Zeugnisse ländlicher Baukultur, die gerettet, umgesetzt, restauriert und originalgetreu eingerichtet wurden. Selbst die Gärten wurden nach historischen Vorbildern gestaltet und mit alten Obst- und Gemüsesorten, ja sogar selten gewordenen Nutztierrassen belebt. Von Jahr zu Jahr wächst das Gelände, wird durch wertvolle Gebäude ergänzt. Ausstellungen und Workshops binden die Besucher aktiv ein und verknüpfen Geschichte mit der aktuellen Zeit. Oft führt Evelyn Günther aus Arnstadt die Gäste herum. Dann schlüpft sie in die Rolle der Schäfersfrau Wilhelmine und erzählt vom harten Los der Hirten Ende des 19. Jahrhunderts. Den sportlichen Ausgleich zur Geschichtsstunde bietet der Aktivpark Hohenfelden. Hier versuchen sich Mutige im Kletterwald, auf dem Bungeetrampolin oder beweisen Geschicklichkeit beim Adventure-Golf.
Dorfschätze und Streuobstwiesen: Rundlingsdorf Tiefengruben
Zu den Schätzen des Weimarer Landes gehören seine Dörfer. Eine besondere Preziose ist Tiefengruben, mit dem Auto nur 15 Minuten von Hohenfelden entfernt. Es gehört zu den am besten erhaltenen Rundlingsdörfern Deutschlands. Im Freistaat gilt es als das schönste Dorf und deutschlandweit ist es unter den 16 schönsten Dörfern gelistet. Die Höfe des Ortes wurden im Mittelalter kreisförmig um das parkähnliche Zentrum samt Kirche und Dorfteich angelegt. Seit 1976 steht der Ort unter Denkmalschutz. Auf den umgebenden Streuobstwiesen wachsen alte und seltene Obstsorten. Kostproben gibt es direkt vor Ort: Heimisches Obst und auch Gemüse bietet ein kleiner Hofladen an. Auch Liköre, Obstbrände und Obstweine können dort erworben werden. Verbinden lässt sich der Besuch mit einem Spaziergang entlang des Obstlehrpfads.
Haute Cuisine im Golfresort: Spa & Golf Resort Weimarer Land, Blankenhain
Zur heimlichen Hauptstadt für Gourmets im Weimarer Land hat sich Blankenhain gemausert. Gleich zwei mit einem Stern des „Guide Michelin“ ausgezeichnete Restaurants befinden sich mittlerweile im dortigen Spa & Golf Resort Weimarer Land. Die Gäste haben die Qual der Wahl: Im „Masters“ verwöhnt Sterne-Koch Danny Schwabe mit frankophiler Küche der Extraklasse. Im „The First“ kreiert Marcello Fabbri vor den Augen der Gäste raffinierte Menüs im europäisch-italienischen Stil. Blankenhain ist seit Neuestem auch Fußballfans ein Begriff. Die deutsche Nationalmannschaft hat sich im Resort Ende Mai eine Woche lang auf die Heim-EM 2024 vorbereitet. Am 10. Juni hat die englische Nationalmannschaft mit ihrer Entourage im Resort ihr Hauptquartier für das Turnier bezogen.
Ansonsten ist und bleibt die malerische Kleinstadt mit ihren Fachwerkhäusern und engen Gassen ein Geheimtipp für Reisende, die authentische und idyllische Orte lieben. Ein architektonisches Highlight ist das Blankenhainer Schloss mit seinem kuriosen ovalen Grundriss.
Avantgarde und Haute Couture: Kunsthaus Apolda und Apolda European Design Award
Eine Entdeckung für Kunstinteressierte im Weimarer Land ist das Kunsthaus Apolda Avantgarde in der namensgebenden Kreisstadt. In einer zweistöckigen Villa im italienischen Landhausstil, erbaut im Jahr 1872, werden seit 1995 in wechselnden Ausstellungen die Werke regionaler, nationaler und internationaler Künstler gezeigt. Dabei wird der Avantgarde-Begriff bewusst weit ausgelegt. So treffen im Jahresprogramm 2024 zum Beispiel Rembrandt, Meret Oppenheim und Carl Spitzweg aufeinander. Mehr als 600 000 Besucher konnte das Museum seit Eröffnung bereits begrüßen.
Auch die Haute Couture ist in Apolda zu Hause. Der 1993 ins Leben gerufene Apolda European Design Award ist ein renommierter, alle drei Jahre durchgeführter Wettbewerb für Modedesign. Der zweitälteste Modedesignpreis in Deutschland gilt als Sprungbrett für junge europäische Modedesigner. Er entstand auf Initiative der Region Apolda, die selbst eine lange Tradition in der Strickwarenindustrie hat. Das Glockenstadtmuseum in Apolda zeigt in seiner Abteilung „Geschichte der Apoldaer Textilindustrie“ die historische Entwicklung des Wirker- und Strickergewerbes in der Region.
Wandern wie Goethe und das Finden der Liebe: Goethe-Erlebnisweg
An Goethe kommen auch die Besucher des Umlandes von Weimar nicht gänzlich vorbei. Entlang des Goethe-Erlebniswegs, der Weimar und Großkochberg verbindet, zeigt sich der Dichter und Denker als Wanderer und Naturgenießer. Der 29 Kilometer lange Pfad folgt den historischen Spuren des Klassikers. Der Dichter war hier nachweislich regelmäßig zu Fuß oder mit dem Pferd unterwegs, um Charlotte von Stein auf Schloss Kochberg zu besuchen. Wanderer können hier nicht nur malerische Natur genießen, sondern sich auch in die Gedankenwelt des Literaten vertiefen. Sie betreten den Pfad der spannenden Liebesgeschichte zwischen Goethe und seiner Vertrauten. Der Weg lädt ein, sich achtsam selbst zu begegnen und die eigenen Beziehungen im Leben zu ergründen. Zwölf Erlebnisstationen bieten unterwegs Gelegenheit zur spielerischen Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Sehnsucht, Freundschaft und Beziehung.
Quellen der Entspannung: Bad Berka und Bad Sulza
Neben Weimar bekam auch das Städtchen Berka (heute: Bad Berka) einen wichtigen Platz in Goethes Leben. Der Dichter stand Fürst Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach beim Aufbau des Badeortes beratend zur Seite und prägte die Kurstadt auf vielfältige Weise. So unterstützte er etwa den Bau des Goethebrunnens. Auch der Kurpark geht auf seine Anregung zurück und wurde von ihm mitgestaltet. Der Kurort ist bis heute über die Grenzen Thüringens bekannt für seine natürlichen Vorkommen schwefelhaltigen Heilwassers und bietet vielfältigste Möglichkeiten für Kuren, Therapien und Reha-Aufenthalte. Bad Berka verbindet dabei medizinische Kompetenz mit dem Flair einer liebenswerten Kleinstadt.
Was für Bad Berka der Schwefel, ist für Bad Sulza, dem zweiten wichtigen Kur- und Entspannungsort im Weimarer Land, das Salz. Auch hier ist Goethe gewesen. Im Jahr 1828 soll er auf die Möglichkeit eines Kurbetriebes in dem landschaftlich reizvoll gelegenen Ort hingewiesen haben. Die Kur- und Weinstadt liegt in einem Tal am Unterlauf der Ilm und ist rundherum von Berghängen umgeben. Durch die geschützte Lage ist das Klima des Ortes besonders mild. Den Komponisten Karl Müllerhartung inspirierte die mediterrane Atmosphäre zur Melodie seines Thüringen-Liedes. Heute ist Bad Sulza ein staatlich anerkanntes Sole-Heilbad. Nicht nur Angebote für Kur-Aufenthalte und Wellness-Erlebnisse lassen sich hier nutzen. Die Stadt bietet zudem zahlreiche Freizeitaktivitäten und Ausflugsmöglichkeiten. Im Gradierwerk „Louise“ bekommen Interessierte Einblicke in die Gewinnung von Siedesalz. In der Toskana Therme erleben sie beim Schweben im körperwarmen Solewasser Tiefenentspannung pur.
Radeln wie Feininger: Radwege im Weimarer Land
Der Bauhauskünstler Lyonel Feininger liebte es, von Dorf zu Dorf durch das Weimarer Land zu radeln und dabei seine Motive zu finden. Auch 100 Jahre später ist das Fahrrad für Besucher, die den Zauber des Weimarer Landes erleben wollen, das Verkehrsmittel der Wahl. Die Straßen sind mittlerweile besser ausgebaut als zu Feiningers Zeiten und ein Radwegenetz mit sechs exzellenten Routen eröffnet vielfältige Tourenmöglichkeiten. Entlang der Strecken finden sich Fahrradverleihstationen sowie zahlreiche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Flaggschiff der Radrouten durch die Region ist der Ilmtal-Radweg. Es ist einer der beliebtesten Radwege Deutschlands. Auf 123 Kilometern folgt er der Ilm vom Rennsteig durch das Weimarer Land bis zur Saale, durchquert dabei malerische Dörfer und führt an sehenswerten Burgen, Schlössern, Kirchen und Mühlen vorbei.
Überhaupt sind Kultur und Geschichte auch beim Radfahren im Weimarer Land allgegenwärtig – besonders auf den Themenrouten Napoleon-Radweg (32 Kilometer) und Feininger-Radweg (28 Kilometer). Ein Geheimtipp ist der 47 Kilometer lange Laura-Radweg, der auf der Trasse einer ehemaligen Schmalspurbahn verläuft und Weimar mit Sömmerda verbindet.
Egal ob beim Wandern und Radfahren, beim Besuch von Museen und Ausstellungen, beim Schweben im Thermalsolewasser oder beim Verkosten feiner Küche: Im Weimarer Land sind Urlauber nicht nur Urlauber, sondern immer auch ein bisschen Träumer, Denker und Genießer. ■
Pressebildmaterial:
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Faktenblatt:
Urlaubsentdeckungen im Weimarer Land
Freilichtmuseum Hohenfelden | 35 historische Gebäude zeigen, wie in Thüringens Dörfern einst gebaut, gelebt und gearbeitet wurde. Schäfersfrau Wilhelmine alias Evelyn Günther |
Aktivpark Hohenfelden | Weitläufiger Park mit verschiedenen Angeboten wie Bogenschießen, Adventure-Golf, Kletterwald oder Streichelgehege. |
Rundlingsdorf Tiefengruben | Über 800 Jahre altes Rundlingsdorf, bei dem die Höfe kreisförmig um die Dorfmitte mit Kirche und Teich angelegt sind. Hofladen und Mosterei Tiefengruben |
Blankenhain
| Kleinstadt im Süden des Landkreises Weimarer Land, 6.600 Einwohner Spa & Golf Resort Weimarer Land Schloss Blankenhain |
Kunsthaus Apolda Avantgarde | Museum mit Ausstellungen internationaler und regionaler Künstler |
Apolda | Apolda European Design Award Glockenstadtmuseum Apolda |
Goethe-Erlebnisweg | 29 km langer Wanderweg zwischen Weimar und Großkochberg; mit drei Etappen möglich als Tagesausflug oder mehrtägiger Wochenendausflug; 12 interaktive Erlebnisstationen |
Bad Berka | Kurstadt mit Heilquellenkurbetrieb, eng mit Goethe verbunden (Goethebrunnen, Kurpark) |
Bad Sulza | Kur- und Weinstadt und staatlich anerkanntes Heilbad |
Radwegenetz im Weimarer Land | Gut ausgebaute und beschilderte Strecken für Natur- und Kulturinteressierte; zahlreiche Routen, z.B. Ilmtal-Radweg |
Wertvolle Dorfkultur u. a. auch in | Eberstedt, Niederzimmern, Kromsdorf, Gelmeroda, Hetschburg oder Buchfart entlang des Ilmtal-Radweges |